40 Grüntöne hält die vielseitige Landschaft Irlands für ihre Besucher bereit. Saftige Täler, in denen zu Hunderten wollige Inselbotschafter grasen, wechseln sich mit Wollgras überzogenen Mooren, kahlen Hochebenen und tiefen Bergseen, schroffen Felsformationen und kilometerlangen Sandstränden ab. Faszinierende Natur im Überfluss, die ihre Wirkung am besten auf kleinen und größeren Wanderungen entfaltet.
Das politisch zweigeteilte Irland ist gespickt mit Naturphänomenen. Fast senkrecht fallen die Klippen von Moher an der Westküste der Republik Irland ins Meer und bieten atemberaubende Aussichten über den tosenden Atlantik. Nordirland, das zum Vereinigten Königreich Großbritannien gehört, beeindruckt unter anderem mit Giant’s Causeway, den die UNESCO sogar zum Weltkulturerbe zählt. Ein faszinierendes Wabensystem mit 40000 sechseckigen Säulen soll der Legende nach der
Riese Finn McCool als Straße geschaffen haben, um seinem schottischen Feind entgegenzutreten.
Der Ring of Kerry gilt als Europas schönste Küstenstraße. Auf der Halbinsel Dingle führt die kurvenreiche Panorama-Straße Slea Head Road an spektakulären Fotomotiven vorbei wie etwa den Bienenkorbhütten von Fahan. Die bizarr geformten Steingebäude dienten bereits prähistorischen Siedlern als Behausung.
Auf über 3000 Hektar erstreckt sich der Connemara Nationalpark, in dem sich mit etwas Glück die nahezu wildlebenden Connemara-Ponys erblicken lassen. Die Bergketten der Maumturks und Twelve Bens bieten ein der aufregendsten Hügelwanderstrecken Irlands. Auch kulturell hat die Insel in der keltischen See einiges aufzuweisen. In malerischen Burgen und märchenhaften Schlössern scheint die Zeit stehengeblieben zu sein wie in Kylemore Abbey in Connemara oder in
Kilkenny Castle südlich von Dublin. Mit seinen dichten Kletterpflanzen und den bezaubernden Rosengärten meint man gar Dornröschen und seinem Prinzen zu begegnen.
Einen besonderen Schatz hütet das Trinity College in Dublin. Dessen ehrwürdige Bibliothek beherbergt eine einzigartige Sammlung wertvoller, alter Handschriften – darunter das „Book of Kells“ aus dem 8. Jahrhundert. Mit seinen kunstvollen Illustrationen gilt es schlichtweg als das Buch aller Iren, ob Republik-Iren oder Nord-Iren. Beide Hauptstädte, Dublin und Belfast, wollen in Ruhe erkundet werden, ebenso wie die Universitätsstadt Galway an der Westküste, in der bereits Christopher Kolumbus 1477 einen Stopp auf seinen legendären Reisen einlegte und der Pop-Ikone Ed Sheeran mit seinem Hit „Galway Girl“ ein musikalisches Denkmal schuf.
Dublins Charme machen neben seinem Wahrzeichen Molly Malone, der Statue der wohl bekanntesten Fischhändlerin der Welt, vor allem die vielen gregorianischen Bauwerke mit ihren bunten Türen aus, St. Patrick‘s Cathedrale und Dublin Castle. Belfast wartet mit dem rustikalen Stormont Castle, Grand Opera House und einer Schiffswerft auf, die traurige Berühmtheit erlangt hat. Bei Harland & Wolff lief am 31. März 1911 die legendäre Titanic vom Stapel, bei deren Untergang nach der Kollision mit einem Eisberg gut ein Jahr später 333 Passagiere und Besatzungsmitglieder den Tod fanden.
Trotz schlechter Nachrichten oder unsicheren Brexit-Auswirkungen lassen sich die Iren nicht in ihre sprichwörtliche Feierlaune verderben, die jeden Irland-Besucher ansteckt. Dass Kultur Geschmack hat, lässt sich am besten bei einem Streifzug durch diverse Pubs und dem einen oder anderen Glas dunklen Guinness erfahren – gerne auch in Kombination mit Austern. Weltberühmt ist Irland nicht nur für sein süffiges Bier, sondern auch für feinsten Whisky. Der Besuch einer Destillerie sowie die obligatorische Verkostung des „Wassers des Lebens“ sollten auf jeden Fall fester Bestandteil jeder Irland-Reise sein.