In Portugal scheint der Frühling zuhause zu sein. Nicht nur, dass die Inselgruppe der Azoren ausnahmslos „Hochs“ für die Wetterkarte beisteuert und die „Blumeninsel“ Madeira mit ganzjähriger Blütenpracht imponiert; sogar im Januar und Februar liegen die Temperaturen in vielen Regionen meistens im zweistelligen Bereich. Portugal ist das westlichste Land Europas. Am Cabo da Roca, unweit der Hauptstadt Lissabon, endet die „Alte Welt“ an steilen Felsklippen, die aus 140 Metern Höhe in den wilden Atlantik fallen.
Ob abenteuerlicher Roadtrip entlang der Algarve, Sightseeing in quirligen Städten, Sonne tanken an feinsandigen Stränden oder auf der „perfekten Welle“ surfen – Portugal erfüllt jeden Reisewunsch. Der Norden gilt als „grüne Wiege“ des Landes und bildet einen großen Kontrast zu den südlichen Provinzen. An den fruchtbaren Hängen entlang des Flusses Douro wird vorwiegend Portwein und fruchtiger „Vinho verde“, portugiesischer Weißwein, angebaut. Im
südlicheren, trockenen Alentejo dominieren Olivenhaine und Korkeichenwälder, die auch die Landschaft der Algarve mit Traumstränden, versteckten Buchten und verträumten Dörfern prägen. Vor allem Lagos mit seinen bunten Häusern und engen Gassen, allerorten das Rauschen des Atlantiks in der Luft und mit rund 300 Sonnentagen im Jahr ein Eldorado für Surfer und Sonnenliebhaber.
Das Land der Seefahrer und Eroberer hat einiges an Historie und Kultur zu bieten. Gleich neun Sehenswürdigkeiten finden sich auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes: die Altstädte von Évora mit Europas schönstem Zisterzienserkloster Alcobaça sowie Porto an der Mündung des Douro, deren kunstvoll barocken Hausfassaden mit bröckelndem Putz und schiefen Fensterläden ihren besonderen Charme haben. Auch die Universität von Coimbra, Portugals 1290 gegründete und somit älteste Gelehrtenanstalt sowie die benachbarten Klöster Tomar und Batalha mit prachtvollen Kreuzgängen und vielen verschiedenen Stilelementen zählen zum Weltkulturerbe, ebenso wie der ehemalige Königssitz Sintra. Sicher lässt sich der Zauber Lissabons an ein, zwei Tagen auf einer Rundreise durchs Land erfahren, doch ihm wirklich erliegen wird man als Reisender nur durch einen längeren Aufenthalt, einem separaten Städtetrip. Zu den Höhepunkten zählt sicher eine Fahrt mit der legendären gelben Straßenbahn, die bergauf und bergab durch die engen Kurven der hügeligen Stadtviertel rattert – entlang malerischer, pastellfarbener Häuser aus maurischen Zeiten. Atemberaubende Ausblicke bieten sich vom Castelo de São Jorge sowie vom Jerónimus-Kloster – ebenso UNESCO-Weltkulturerbe wie der Turm von Belém, der seit 1519 in der Tejo-Mündung steht und als eines der bekanntesten Wahrzeichen der Kapitale gilt. Ein Hingucker der besonderen Art ist zudem die Hängebrücke Pontede 25 Abril, deren Konstruktion an die Golden Gate Bridge von San Francisco erinnert – bestens zu bewundern bei einem heißen Galão (Kaffeespezialität) und köstlichen Pastel de Nata (gefüllte Blätterteigtörtchen).
Lust auf Insel-Hopping? Zu Portugal gehören auch zwei Naturparadiese im Atlantik: Madeira und die Azoren, alle vulkanischen Ursprungs und mit beeindruckend schönen Landschaften mit großer Artenvielfalt. Die „Blumeninsel“ Madeira vor der Südwest-Küste Portugals ist wie gemacht für ausgedehnte Wanderungen bei (fast) anhaltend blauem Himmel. Um den Pico Ruivo (1862 m) dominieren Terrassenfelder, auf denen Wein, Zuckerrohr, Obst und Gemüse angebaut wird. Dichte Eukalyptusund Lorbeerwälder, spektakuläre Felsformationen und historische Festungsanlagen bieten Abwechslung in der Heimat des bekannten Weltfußballers Cristiano Ronaldo.
Ruhig, entspannt und ursprünglich geht es auch auf den Azoren zu. Das Archipel besteht aus den Inseln São Miguel, Terceira, Pico, São Jorge sowie Faial. Jede für sich ist eine Perle der Natur mit imposanten Kraterseen, heißen Quellen, imposanten Lava-Höhlen wie der Algar do Carvão auf Terceira und exotischen Pflanzen. Vor allem Wanderer und Tierfreunde kommen hier auf ihre Kosten; vor der Küste sind sogar Wale und Delfine zu beobachten.