In Russland ist alles groß: die prunkvollen Paläste und Klöster, die kunstvoll verzierten Kirchen, die weitläufigen Plätze, die imposanten Seen und Landschaften. Im flächenmäßig größten Land der Welt setzt man scheinbar auf Superlative. Auf 17 Millionen Quadratkilometern erstreckt es sich von Europa mit Finnland und der Ukraine im Westen bis nach Asien und China im Osten – und ist mit 144,5 Millionen Einwohnern dennoch eines der am dünnsten besiedelten Staaten der Welt.
Mit gut zehn Millionen Bürgern ist Moskau nicht nur Hauptstadt, sondern verfügt wie St. Petersburg über beispiellose Kunstschätze und Sehenswürdigkeiten. Allein im Stadtgebiet gibt es 600 Kirchen zu besichtigen. Prunkstück Moskaus ist der Kreml, der zusammen mit dem geschichtsträchtigen Roten Platz zum UNESCOWeltkulturerbe zählt. Zum Regierungssitz des russischen Präsidenten gehören eine weitläufige Befestigungsanlage, Kathedralen, Paläste und Museen, die frühere Herrscher wie Zar Iwan der Schreckliche oder Katharina die Große beständig ausbauen ließen – noch größer und prunkvoller lautete die Devise.
Das gilt auch für das Dreifaltigkeitskloster des Heiligen Sergijus vor den Toren Moskaus. Als eines der bedeutendsten und schönsten Zentren der russisch-orthodoxen Kirche wurde es im 14. Jahrhundert gegründet und ist mit seinen bunten Kuppeln bereits von weitem sichtbaren. Inbegriff des luxuriösen Geschmacks der über Jahrhunderte mächtigen Zarendynastie ist das berühmte Bernsteinzimmer im Katharinenpalast in Puschkin. 25 Kilometer von St. Petersburg entfernt
zählt es zu den Highlights jeder Russland-Reise. Zwar ist das Original seit Ende des Zweiten Weltkrieges verschwunden, doch die Rekonstruktion mit dem „Gold der Ostsee“ ist detailgetreu dem Geschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. an Zar Peter der Große nachempfunden. Der aus einer halben Million
Bernsteinstücken gefertigte Wanddekor gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird zudem als achtes Weltwunder bezeichnet.
Dem steht Peterhof, die ehemalige Sommerresidenz des Zaren, in nichts nach. Gerne „russisches Versaille“ genannt, liegt die herrschaftliche Palastanlage 30 km von St. Petersburg entfernt direkt am Finnischen Meerbusen und begeistert mit üppigem Interior und wunderschönen Parkanlagen. St. Petersburg schlägt seine Besucher mühelos in seinen Bann – auch hier Prunk und Pracht an jeder Ecke. Allem voraus das opulente Museumsensemble der Eremitage im barocken Winterpalast am Ufer der Newa. Das weltberühmte Kunsthaus hortet gut drei Millionen Objekte in seinen Archiven; „nur“ 60000 Exponate werden in etwa 350 Sälen ausgestellt. Gut zu Fuß sollte jeder sein, der vielfältig interessiert ist. Weithin sichtbar ist die goldene Spitze der Peter-Paul-Festung. 1703 auf der Haseninsel erbaut, ist die Anlage die Keimzelle der Fünf-Millionen-Metropole und einen Besuch samt gleichnamiger Kirche wert. Gleiches gilt für einen entspannten Bummel über den Newski-Prospekt, der 4,5 Kilometer langen Prachtstraße mit Shopping- und Vergnügungsmöglichkeiten ohne Ende. Ballett-Fans haben die Möglichkeit Kompagnien und Stars des weltberühmten Mariinski-Theaters in St. Peterburg sowie des Moskauer Bolschoi-Theaters live zu erleben – wenn die Tänzerinnen und Tänzer nicht gerade auf Welt-Tournee sind.
Zuverlässiger „vor Ort“ sind die atemberaubenden „Weißen Nächte“. Von Ende Mai bis Juli geht die Sonne nie ganz unter und taucht die Stadt in ein
unwirkliches Licht. Karge Tundra, dichte Wälder, schroffe Berge, weißer Schwarzmeerstrand – die kontrastreichen Landschaften Russlands lassen sich besten
„erfahren“. Die Transsibirische Eisenbahn gilt als längste Eisenbahnverbindung weltweit und führt auf 9000 Kilometern von Moskau bis Wladiwostok – die Fahrt abenteuerlich wie die Mitreisenden.
Ebenso spektakulär, gut 5000 Kilometer kürzer, führt die Strecke der Baikal-Amur-Magistrale über 3000 Brücken und Tunnel. Gut 20 Kilometer geht es in Sibirien am Ufer des Baikalsees entlang. Mit 1,6 Kilometern der tiefste See der Welt und UNESCOWelterbe wie auch der Onegasee in Karelien mit der Insel Kischi mit 80 sehenswerten Holzkirchen aus dem 18. Jahrhundert.