Nicht von ungefähr ist Spanien Urlaubsland Nummer eins für viele deutsche Urlauber. Traumhafte Strände reihen sich an rund 4000 Kilometern Küstenlinie des Festlandes fast nahtlos aneinander, im Landesinneren wollen monumentale Sehenswürdigkeiten bewundert werden. Die kanarischen Inseln Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote und Teneriffa, 500 bis 100 Kilometer vor der afrikanischen Küste Marokkos gelegen, sind aufgrund ihres milden Klimas ebenso ein ganzjähriges Reiseziel wie die Balearen im Mittelmeer mit Mallorca, Menorca, Ibiza, Formentera und Cabrera – nur zweieinhalb Flugstunden entfernt gern als Kurzreiseziele genutzt.
Spaniens Festland wartet mit großer landschaftlicher, kultureller und historischer Vielfalt auf. Im Norden, an der zerklüfteten Felsenküste des Baskenlandes, liegt die Altamira-Höhle. Sie wurde 1868 entdeckt und birgt einen archäologischen Schatz: rund 930 altsteinzeitliche Malereien. Die Höhle wurde zwar 1979 für Besucher geschlossen, jedoch samt originalgetreuer Kopien 500 Meter entfernt begehbar nachgebildet.
Uneingeschränkt bummeln lässt sich in den Metropolen Spaniens, die über bemerkenswerte architektonische Highlights verfügen, darunter nicht weniger als 41 Stätten des UNESCO-Weltkulturerbes. Dazu zählen in der Region Kastilien-León die stattliche Kathedrale von Burgos, die mittelalterlichen Altstädte von Segovia, Ávila und Salamanca mit Europas ältester Universität, gegründet 1218, sowie der legendäre Jakobsweg, den Pilger weltweit nutzen, um auf dem Weg zum Grab des Apostels Jakobus im galizischen Santiago de Compostela zu innerer Einkehr und Ruhe zu finden.
Ein weiterer Wallfahrtsort liegt an Spaniens anderer Küste: Über Barcelona am Mittelmeer erhebt sich hoch über der Stadt das beeindruckende Benediktinerkloster Monserrat mit der Schwarzen Madonna, der Schutzheiligen Kataloniens. Die quirlige Stadt hat viel zu bieten, hat ihr berühmtester Sohn als Architekt doch einzigartige Bauwerke geschaffen, deren Mehrzahl sich ebenfalls Weltkulturerbe nennen dürfen – darunter Park und Palau Güell, Casa Milà und Casa Batlló, dessen farbenreiche Fassade mit Drachenschuppen auf dem Dach, Totenkopf-Balkonen und schmuckvollen Keramiken verziert ist. Auch die Basilika La Sagrada Família stammt von Antoni Gaudí. Seit 1882 wird an der Kirche gebaut und kann nahezu uneingeschränkt besichtigt werden – 2026, zum 100. Todestag Gaudís, soll der Monumentalbau fertiggestellt sein.
Prächtige Gebäude und sprichwörtliche südliche Lebensfreude ziehen die Besucher Andalusiens in ihren Bann. Die Orte an Costa Dorada („Goldküste“), Costa del Sol („Sonnenküste“) und Costa de la Luz („Küste des Lichts“) wetteifern mit den schönsten Stränden um die Gunst der Sonnenliebhaber. Der Nationalpark Coto de Doñana beherbergt auf 77000 Hektar nicht nur seltene Vogelarten, sondern auch rosafarbene Flamingos sowie Wildpferde, denen Reiter auf geführten Touren besonders nahekommen können.
Zudem ist Andalusien gespickt mit kulturellen Höhepunkten, die sich am besten auf einer separaten Rundreise kennenlernen lassen. Sevilla mit seiner Kathedrale, die imposante Moschee in Córdoba, Granadas Alhambra, einem weitläufigen, prachtvollen arabischen Palast im maurischen Stil, und bizarre Dörfer wie Ronda, dessen Ortsteile von einer 120 Meter tiefen Schlucht getrennt und mit einer filigranen Brücke verbunden sind, begeistern vor allem Hobby-Fotografen mit außergewöhnlichen Motiven.
Auch Spaniens Hauptstadt Madrid ist eine Reise wert. Sie punktet mit eleganten Boulevards, großen Grünanlagen wie dem Retiro-Park und dem barocken Palacio Real, Sitz des spanischen Königshauses. Museen wie der Prado verfügen über wertvolle Kunstsammlungen mit Werken von Goya, Velázquez, Dalí, Miró sowie Pablo Picasso. Dessen weltbekanntes Anti-Kriegsgemälde „Guernica“ ist mit seiner beeindruckenden Größe von 3,5 mal acht Metern im Museo Reina Sofía untergebracht, mit gut 3,4 Millionen Besuchern eines der meistfrequentierten Museen der Welt.